Arthur Kampf

1864 - 1950

Diese Internetseite dient der Erinnerung an Arthur Kampf, einen der bedeutendsten akademischen Maler seiner Zeit und – so meinten seine Zeitgenossen – "den letzten deutschen Historienmaler von Format".

Über das Leben und Werk des Künstlers wurde eine umfangreiche zweibändige Dissertation (Textband und Werkverzeichnis) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf eingereicht. Diese wissenschaftliche Arbeit ist seit Sommer 2022 auf dem Server der Universität- und Landesbibliothek Düsseldorf online abrufbar (s. unten).

Auf Grund unserer langjährigen Erfahrungen bieten wir verschiedene Dienstleistungen zum Künstler und seinen Arbeiten an.

Nutzen Sie unsere wissenschaftliche Expertise sowie unsere Kontakte zu Sammlern im In- und Ausland.

 

Arthur Kampf, 1907

Arthur Kampf, 1907

Arthur Kampf war der Bruder des Malers Eugen Kampf und Vater des Malers Herbert Kampf. Er studierte nach einer ersten künstlerischen Ausbildung durch den Kölner Maler B. N. Salm 1879-1891 an der Königlichen Kunstakademie in Düsseldorf bei den Professoren Andreas Müller, Eduard von Gebhardt, Carl Ernst Forberg, Julius Roeting sowie Peter Janssen, dessen Meisterschüler er ab 1883 war.

Die Kunstwelt wurde auf den Maler durch sein erstes Ausstellungsbild 1886 aufmerksam. Das von den Zeitgenossen kontrovers diskutierte großformatige Gemälde "Die letzte Aussage" ließ Kampf auf Grund seiner Größe, der Farbwahl und der Darstellung einer dramatischen Kriminalszene aus dem Armeleutemilieu schlagartig deutschlandweit bekannt werden. In diesen frühen Jahren setzte sich der Künstler auch intensiv mit der Druckgraphik auseinander und galt zusammen mit seinem Bruder Eugen sowie befreundeten Künstlern, wie Alexander Frenz und Olof Jernberg, als Erneuerer der Lithographie in Düsseldorf.

Nach seiner Ausbildung unterrichtete Arthur Kampf 1891-1893 als Hilfslehrer an der Kunstakademie in Düsseldorf und leitete ab 1894 als Professor zunächst zusammen mit Peter Janssen die Antiken- und Naturklasse, ab 1897 dann die Malklasse. Durch die Beteiligung an einem künstlerischen Wettbewerb setzte er sich erstmals 1887 mit historischen Themen auseinander und schuf in der Folgezeit großformatige Darstellungen zu den Freiheitskriegen gegen Napoleon I. sowie zum Leben Friedrichs des Großen. Ihre über Jahrzehnte anhaltende Rezeption bildete die Grundlage für seinen Ruf, "einer der letzten deutschen Historienmaler von Format" zu sein. Die von ihm gestalteten Motive wie "Der Choral von Leuthen" (1887, zerstört), "Einsegnung von Freiwilligen" (1891, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe), "Professor Steffens redet 1813 zu Gunsten der Volkserhebung" (1891, verschollen), "Volksopfer 1813" (1894, Museum der bildenden Künste Leipzig) sowie "Mit Mann und Roß und Wagen hat der Herr sie geschlagen" (1896, verschollen) illustrierten deutsche Schulbücher, wurden in großen Auflagen als Postkarten bzw. Wandbilddrucke vertrieben und während beider Weltkriege zu propagandistischen Zwecken eingesetzt. Auf Grund seines Erfolges in den 1890er Jahren galt der Künstler für die Presse in Düsseldorf als "Gott".

Bis 1898 führten Kampf mehrere Studienreisen nach Belgien, Frankreich, Holland, Italien und Spanien, wobei die dort von ihm kopierten Werke von Diego Velászquez nach eigenem Bekunden einen prägenden Einfluss auf ihn ausübten. Nach der 1899 erfolgten Übernahme eines bis 1932 unter seiner Leitung stehenden Meisterateliers für Geschichtsmalerei an der Königlichen Akademie der Künste in Berlin, leitete er dort 1907-1910 sowie 1910-1912 als Präsident die Institution. Als Nachfolger Anton von Werners wurde Kampf 1915 Leiter der Akademischen Hochschule für die bildenden Künste in Berlin und trat 1924 vor der Auflösung dieser Institution von seinem Amt zurück.

Nachdem der Künstler, sein Werk und seine Bedeutung für die Kunst des Wilhelminischen Kaiserreichs während der Zeit der Weimarer Republik fast in Vergessenheit gerieten, wurde ihm nach 1933 eine erneute Beachtung zuteil. Die Kulturpolitik des Nationalsozialismus würdigte den Künstler auf Grund seiner Gemälde zur deutschen Geschichte sowie seines Festhaltens am akdemisch-traditionellen Stil während 1920er Jahre. Auf die während des "Dritten Reichs" entstandene Kunst hatte Arthur Kampf keinen Einfluss, auch blieben seine wenigen, aus dieser Zeit stammenden Werke medial unbeachtet.

Kampf, der sich während seiner gesamten Schaffenszeit in erster Linie den künstlerischen Themen Porträt, Genre und Historie gewidmet hatte, thematisierte darüber hinaus in einem äußerst umfangreichen malerischen, zeichnerischen und graphischen Œuvre nahezu alle weiteren künstlerischen Gattungen. Dabei nimmt das Kinderportrait eine qualitativ überragende Rolle ein. Daneben versuchte sich der Künstler an plastischen Werken (Fichte-Büste, 1919, Universität Jena), jedoch nahm diese künstlerische Tätigkeit keinen breiteren Raum ein. Im Gegensatz dazu arbeitete Kampf seit 1913 kontinuierlich als Illustrator u. a. von Geschichtswerken und literarischen Klassikern, wie R. Herzog, Preußens Geschichte (1913), und J. W. Goethe, Faust (1925).

Neben seiner Mitgliedschaft in der "Gesellschaft deutscher Aquarellisten" und im "Verband deutscher Illustratoren" war er Mitglied im Verein Berliner Künstler (1900-1930). In Düsseldorf gehörte Kampf dem Künstlerverein Malkasten (1887-1898, Ehrenmitglied seit 1947), dem "Künstlerklub St. Lucas" (1892-1903), dem "Verein Düsseldorfer Künstler" sowie der "Freien Vereinigung Düsseldorfer Künstler" an.

Falls Sie Werke des Künstlers veräußern möchten, versuchen wir, über unsere Kontakte zu Sammlern, einen Käufer zu finden.

Nutzen Sie unsere langjährige intensive Beschäftigung mit dem Leben und Werk des Künstlers.

Unsere umfangreichen Recherchen haben mittlerweile zur Erfassung von über 2.000 Werken des Künstlers geführt. So verfügen wir bei einer großen Anzahl seiner Arbeiten über umfangreiche Hintergrundinformationen, die den Wert eines Kunstwerks von Arthur Kampf erheblich steigern können, wie z.B.:

  • Auktion:
    wann wurde es in einer Auktion angeboten und welcher Preis wurde erzielt

  • Ausstellung:
    wo wurde es wann ausgestellt

  • Historischer Kontext:
    welche Umstände führten zu seiner Entstehung

  • Provenienz:
    in welchem Besitz befand sich bereits das Bild

  • Veröffentlichung:
    wann wurde es in welcher Publikation abgebildet oder erwähnt

Reichsbanknote zu 20 Mark vom 4. November 1915 nach einem Entwurf von Arthur Kampf

Reichsbanknote zu 20 Mark vom 4. November 1915 nach einem Entwurf von Arthur Kampf

Das Werkverzeichnis ist Teil der Dissertation zu Leben und Werk Arthur Kampfs und wurde 2022 veröffentlicht (s. unten). Es enthält ca. 2250 Einträge und umfasst Darstellungen in Öl, Tempera, Pastell und Gouache, einschließlich deren Vorstudien, Repliken und Kopien. Entwürfe zu Mosaikdarstellungen wurden nicht aufgenommen. Aufgelistet werden Arbeiten, die in Primär- und Sekundärquellen er­wähnt werden oder anhand persönlicher Inaugenscheinnahme, Fotografien oder Reproduktionen ein­deutig zu identifizieren waren.

Da der Künstler auch nach der Veröffentlichung der Dissertation weiterhin Gegenstand wissenschaftlicher Forschung ist, wird das Werkverzeichnis fortgeführt und regelmäßig aktualisiert. Es ist dann ebenfalls auf dieser Homepage abrufbar.

Wir würden uns deshalb freuen, wenn Sie uns über eine Arbeit von oder nach Arthur Kampf informieren. Wir werden uns unverzüglich mit Ihnen in Verbindung setzen.

Auszug aus dem Werkverzeichnis

Auszug aus dem Werkverzeichnis

Als Kunsthistoriker und Experten zum Werk des Künstlers Arthur Kampf erstellen wir Gutachten zu seinen Arbeiten. Nutzen Sie unsere intensive Beschäftigung mit dem Leben und Werk des Künstlers.

Falls Sie als Privatperson oder als Kunsthändler Interesse an einer Expertise oder an einer ausführlichen Dokumentation zu einem Kunstwerk haben, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.

Knabenporträt, 1907

Knabenporträt, 1907

Ein

Ein "Gott" in Bockum

in: Heimat-Jahrbuch Wittlaer 2024, Bd. 45, Hg. Heimat- und Kulturkreis Wittlaer e. V., Düsseldorf 2023, S. 58-66

Der Künstler Arthur Kampf und seine Entwürfe auf dem Gebiet des deutschen Papiergeldes

Der Künstler Arthur Kampf und seine Entwürfe auf dem Gebiet des deutschen Papiergeldes

in: Geldgeschichtliche Nachrichten (GN). Sammlerzeitschrift für Münzkunde und verwandte Gebiete, 58. Jg., März 2023, Heft 326, S. 74-87

Text: Oliver Herzberg, Andreas Schroyen

Arthur Kampf, Historienmaler des Wilhelminismus und des »Dritten Reichs«

Arthur Kampf, Historienmaler des Wilhelminismus und des »Dritten Reichs«

Tagung des Lehrstuhls für Kunstgeschichte der Otto-Friedrich-Universität in Kooperation mit der Stadt Bamberg, Bamberg, 22. Oktober 2022

Zum Vortrag

Vortrag von Andreas Schroyen

Arthur Kampf (1864-1950). Eine deutsche Künstlerkarriere zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus

Arthur Kampf (1864-1950). Eine deutsche Künstlerkarriere zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus

Dissertation, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, 2022, Philosophische Fakultät, Seminar für Kunstgeschichte
Ausschließlich online verfügbar unter
https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=60263 (Textband und Werkkatalog)

Der Autor dankt neben den in der Dissertation erwähnten Personen auch sehr herzlich Dymitro Kapelnikov und Dr. Marcello Gaeta (Deutscher Verband für Kunstgeschichte) für die Unterstützung.

Arthur Kampf und Eugen Kampf im Künstler-Club Sankt Lucas

Arthur Kampf und Eugen Kampf im Künstler-Club Sankt Lucas

in: Wege in die Moderne. Die Künstler des Sankt Lucas-Clubs in Düsseldorf, Ausstellungskatalog Dr. Axe-Stiftung Kronenburg, Petersberg: Michael Imhof Verlag, 2018, S. 12–27

A German Art Nouveau gilt bronze and brass mounted rosewood commemorative tryptic Berlin, signed and dated 1901, the cabinet by Alfred Grenander (1863 – 1931), the painting by Arthur Kampf (1864 – 1950) and the metalwork by Otto Rohloff (1863 – 1919)

A German Art Nouveau gilt bronze and brass mounted rosewood commemorative tryptic Berlin, signed and dated 1901, the cabinet by Alfred Grenander (1863 – 1931), the painting by Arthur Kampf (1864 – 1950) and the metalwork by Otto Rohloff (1863 – 1919)

Sotheby's London, Auction 24.02.2015
Placement and assistance in cataloguing

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